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AutorenbildChristy the poet

Auf seltsamen Gezeiten - Lukas Geschichte


Brechende Wellen aus Salzwasser, die Aufregung über die Unendlichkeit, die Angst vor dem Unbekannten - all diese Gefühle verwickelten sich in Lukas Herz. Er wollte auf einem Segelboot laufen, er wollte die Welt umrunden, er wollte die Schwerkraft ändern, er wollte über das Wasser fliegen, er wollte das Abenteuer allein erleben, indem er durch die seltsamen Gezeiten segelte. Das Gefühl des Windes, der schüttelt, die Kraft des Meeres, das eindringt, die Weite des Ozeans, die blendet, die Macht des Unbekannten und die Welt zu deinen Füßen. Das Leben leben, wie es kommt, wie es sich anfühlt, die Stürme wie alte Freunde begrüßen.


Luka wollte fliehen.




Also unterschrieb er für das große Abenteuer, allein um die Welt zu segeln. Indem er sein weißes Segelboot kontrollierte, kontrollierte er sein Leben, ein Leben, das er kaum begreifen konnte. Luka warf sein weißes Pferd ab und segelte durch die tiefen Gewässer des Ozeans. Er hatte keine Verbindungen auf der Erde, er hatte keine Frau zu verlieren, er hatte nur einen Bruder, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Luka hatte keine feste Arbeit, er hatte kein Haus, nichts verband ihn mit der irdischen Welt. Als wäre er nicht dazu geboren, auf der Erde zu leben, als müsste er nicht wie ein gewöhnlicher Sterblicher leben. Der Ruf des Meeres war stärker als alles andere, als ob jemand auf ihn wartete, als ob ihn jemand rief. Das Rauschen der Wellen wiegte seine Nächte in den Schlaf, er sehnte sich nach ihren Liebkosungen.


Am großen Tag wanderte Lukas Herz ein letztes Mal durch die Straßen. Er trug einen lilafarbenen Piratenhut und kümmerte sich nicht darum, was die Leute dachten. Er lebte seinen Traum, das einzige Wesen, das im Nebel aufblühte. Das große Blau war aufregend. Je weiter er sich von der Küste entfernte, desto mehr schmeckte er das Salz des Meeres. Die Bewegung des Bootes auf den Wellen machte ihn nicht krank. Es war wie ein Wiegenlied für ihn, so könnte er einschlafen. Luka war wie hypnotisiert vom Meer, er fragte sich, ob es ihm auch so ging. Er könnte stundenlang darauf starren, aber er hatte einen Wettbewerb zu gewinnen. Er wollte den Pokal gewinnen. Er sparte sein ganzes Leben lang, um sein Segelboot zu kaufen, er spielte das Spiel jahrelang mit, um am Ende das zu bekommen, was er wollte. Es war Zeit für ihn, dem Wind zu folgen und zu leben.


Ein letzter Abschied von der Erde der Menschen, der letzte Abschied von dieser Welt, die ihm nicht gehörte. Er bereute nichts, er war bereit, unter den Wogen der aufgewühlten Meere wiedergeboren zu werden.

In seinem früheren Leben schrieb Luka Gedichte, die niemand las. Diese Gedichte schienen aus einer anderen Welt zu stammen, aus einer Inspiration, die aus dem Nichts kam. Er folgte einer klaren Linie in seinem Kopf, die ihn zwischen den Seiten seines Manuskripts hin und her wandern ließ. Er hatte ein unwiderstehliches Verlangen, über die Unendlichkeit des Ozeans zu sprechen, er tat es sehr oft, aber er war nicht glücklich damit, über das Meer zu sprechen, ohne es zu sehen. Die Vorstellungskraft brachte ihm diese Verbindung nicht. Er war besessen davon, dass sie wegging, er war besessen davon, zu verschwinden. Er wollte die Stimme des Meeres, die er manchmal hörte, nicht verlieren.


Vor seiner Abreise schrieb er ein letztes Gedicht, das er auf dem Vorplatz einer Gasse hinterließ, die nie beleuchtet wurde. Sein Gedicht handelte von einer Liebe, die er nie gekannt hatte, von einer Frau, die er nie geliebt hatte, und von einem Körper, den er nie geschätzt hatte. Luka fühlte nicht diese Welt, er fühlte die Abwesenheit von ihr.


Das Übernatürliche, das Mystische, das Unmögliche wartete auf Luka, er wusste es nicht.


Der zehnte Tag auf See war der schlimmste. Ein gewaltiger Sturm warf das weiße Pferd fast um. Während er gegen den Ozean kämpfte, hörte er eine Stimme. Die Wellen tobten, die Winde waren stark und er tat alles, um nicht ins Wasser zu fallen. Er wollte seinem Plan folgen, aber nichts lief so, wie er es geplant hatte. Das Meer spielte mit seinem weißen Segelboot. Er fühlte sich klein und hilflos gegenüber der Macht der Königin. Er war ihr gegenüber verwundbar. Die Kälte kroch in sein Fleisch, in seine Knochen, in sein Herz. Er fühlte sich fiebrig, er spürte den Boden unter seinen Füßen nicht, er fragte sich sogar, ob das alles real war. Vielleicht war er auf seinem Schreibtisch eingeschlafen, vielleicht war er nie weggelaufen. Er musste zurück in seine Kabine, um aufzuwachen, er musste etwas tun, um sich nicht wieder zu verirren. Das Meer war so wütend, er hatte nichts Falsches getan, er hoffte, dass es sich beruhigen würde.


Der Himmel war am helllichten Tag seltsam dunkel, als ob die Nacht wieder Einzug gehalten hätte. Das Meer leuchtete in der Dunkelheit, die Blitze erhellten die Geheimnisse.


Jemand beobachtete sie.


Luka wollte keine Sekunde verlieren, also rutschte er unbeholfen aus, bevor er die Kabine betrat und die Tür hinter sich schloss. Das Geräusch des Windes war nun sanft in seinen Ohren, er atmete tief ein und atmete dann seine Angst aus. Endlich ein bisschen Frieden.


Aus der Ferne beobachtete das Meer das Boot. Die Frau bewegte sich inmitten des Chaos nicht. Eine solche Macht konnte nicht ignoriert werden, eine solche Frau konnte nicht ausgelöscht werden. Sie musterte die Bewegungen des Bootes, eines so kleinen Bootes, das sie leicht zerstören könnte. Dabei hatte der Tag so gut begonnen, bevor dieser Sturm sie rief. Sie sah, wie das weiße Segelboot darum kämpfte, nicht zu kentern, und wollte ihm helfen. Sie war nicht mächtiger als all die anderen Kreaturen im Ozean, sie war nichts Besonderes. Sie war eine kostbare Perle, die einfach keine Angst vor Menschen hatte. Sie hatte keine Angst vor Luka, sie wollte ihn. Sie hatte vor ihm schon einmal einen Menschen gesehen, sie hatte sogar von ihrem Blut getrunken. Sie wusste, dass Luka nicht von ihrer Welt war, sie wusste, dass er keine Ahnung hatte, was sie mit ihm vorhatte. Die Grausamkeit des Lebens kannte keine Grenzen, keine Schranken. Hier war er eine willige Beute.


Ihre lange Flosse begann durch das Wasser zu gleiten, sie ging auf ihn zu. Sie ließ sich von ihrer Mutter, dem Meer, führen. Ihre Stimme vermischte sich mit seiner, sie sagte ihm, dass dies sein Schicksal sei.


Ein lautes Geräusch weckte Luka. Minuten später hörte er ein anderes Geräusch, das lauter war als das erste und wie das Geräusch eines Körpers klang, der auf Holz geworfen wurde. Er verstand es nicht. Er musste aus seiner Kabine herauskommen, um zu sehen, was los war. Als er aufstand, hörte er eine verständliche Stimme. Er redete sich ein, nichts gehört zu haben. Er zog seinen neongelben Regenmantel an und öffnete die Tür, um sich den Winden des Sturms entgegenzustellen. Er nahm ein Seil, um sich daran festzuhalten und nicht herunterzufallen.


Es war die Hölle und der Körper einer Frau lag dort.


Sie war nackt, ihre Beine waren von einer durchsichtigen Membran bedeckt, ihr langes nasses Haar mit den engen Locken bildete einen göttlichen Heiligenschein um ihr Gesicht. Luka war von diesem Geschöpf fasziniert, sie sah menschlich aus, ohne es zu sein. Ihre Schönheit war so betörend, dass er glaubte, die Sonne auf ihrer Haut aufgehen zu sehen. Luka glaubte, dass er träumte, denn er hätte nie gedacht, dass er in seinem Leben einem so wunderschönen Wesen begegnen würde. Er ging langsam auf sie zu. Sein Herz konnte nicht anders. Er kniete sich hin und strich mit der Hand über das Ding, das ihre Beine bedeckte. Die schleimige Membran bog sich zwischen seinen Fingern, es machte ihm keine Angst. Er war wie hypnotisiert. Seine Iriden glühten in einem gefährlichen Feuer, aber Luka konnte es nicht sehen. sie schon, obwohl ihre Augenlider geschlossen blieben.


Er hob den Körper der Unbekannten behutsam hoch und ging ohne Seil bis zur Tür seiner Kabine.


Er war jetzt stark, da er mit ihr zusammen war, er hatte die Welt gefunden, nach der er gesucht hatte. Die Atemzüge dieser Frau kitzelten seinen Hals, er trug eine Wolke in einem Käfig mit sich herum oder es war die Wolke, die ihn aus dem Käfig holte. Luka schien nicht mehr Luka zu sein. In ihrer Nähe fühlte er sich anders. Ihre Verbindung erzeugte Elektrizität, die in jedem Teil seines Körpers vibrierte. Sie gehörten einander.


Die Frau spürte, wie das Blut in Lukas Adern stockte. In ihrem Inneren erwachte eine seltsame Anziehung aus dem Tiefschlaf. Ihr langes Haar glitt wie Tausende von Schlangen über den weißen Boden. Sie lächelte heimlich und bewegte ihre Zehen. Sie spürte, wie sich das Leben in ihr regte.

Luka bewegte sich in der kleinen Kabine. Er achtete darauf, dass kein Gegenstand gegen sie stieß. Das weiße Pferd musste nett zu ihr sein. Vor ihr hatte noch nie jemand seinen Unterschlupf betreten. Einzigartig wie eine Sternschnuppe. Göttlich wie der Ozean. Die Frau öffnete ihre Augen und schloss sie sofort wieder.


Er legte sie auf das bald durchnässte Bett, und Luka betrachtete die schlafende Schönheit vor ihm eine Weile lang. Beruhigt drehte er sich um, um seinen Regenmantel auszuziehen und ihn auf den Tisch zu legen. Ihm fiel auf, dass sich das Boot nicht mehr bewegte, als ob es keine Wellen mehr gäbe, als ob sie nicht mehr auf dem Meer wären. Er drehte sich um und betrachtete die Frau auf dem Bett. Vielleicht hatte er das Meer in Flaschen abgefüllt.


Im nächsten Moment war sie aus seinem Blickfeld verschwunden. Er ging zum Bett, ohne sich auf seinen Verstand zu verlassen. Er hörte ein Flüstern. Er schloss die Augen und öffnete sie wieder, und da stand die Unbekannte vor ihm.


Nackt und gefährlich.


Lukas Angst war köstlich, sie genoss sie. Reißzähne ragten aus ihren Lippen, während ihr Lächeln sich ausbreitete. Ihre schwarzen Augen glichen Abgründen. Schwarze Adern vergrößerten sich um ihre dunklen Augen, während ihr lockiges Haar sich ineinander verdrehte.


Luka keuchte erschrocken auf, sie verwandelte sich.

- Wer bist du?

- Alice.


Sur des marées étranges - l'histoire de Luka

 

Anmerkung der Autorin: Ich weiß nicht, ob ich diese Geschichte fortsetzen sollte. Sie ist ziemlich atypisch und ich muss zugeben, dass ich nicht weiß, in welche Schublade sie passen würde.

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